Kurz erklärt: Die Glücksspielsucht – auch pathologisches Glücksspielen genannt – ist eine Suchterkrankung, bei der ein unwiderstehliches Verlangen nach Glücksspielen vorliegt und Betroffene damit nicht mehr aufhören können. Ein weiteres Problem hierbei: Viele Glücksspiele sind leicht zugänglich und werden öffentlich beworben – egal ob durch Geldspielautomaten in Gaststätten und Co. oder das Internet. Aber nicht nur Automaten stellen ein hohes Risiko dar, eine Sucht zu entwickeln. Auch Casinospiele, Online-Glücksspiele und Sportwetten führen häufig zur Abhängigkeit. Aber warum sind Automaten gefährlich, und was kennzeichnet eine Glücksspielsucht noch?
Die Risikogruppe
Verlockende Gewinnmöglichkeiten, die schnelle Abfolge von Ereignissen, sowie Beinah-Gewinne und großflächige Verfügbarkeit: Geldspielautomaten bergen ein besonders hohes Suchtrisiko. Dabei sind die Nutzer:innen meist männlich mit geringem Einkommen und geringer Schulbildung. Aber auch Migrationshintergründe, Arbeitslosigkeit oder die Verwandtschaft zu Süchtigen fördern die Erkrankung.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Dopamin: Dieser Botenstoff wird beim Glücksspiel freigesetzt und löst glückliche Emotionen aus. Bei übermäßigem Spiel nimmt die Wirkung jedoch ab: Der Körper hat sich an den Botenstoff gewöhnt. Um das Belohnungsgefühl also wieder zu erhalten, müssen Spieler:innen die Spielzeiten verlängern oder höhere Geldsummen einsetzen.
Was kennzeichnet eine Glücksspielsucht?
Zu den typischen Merkmalen einer Glücksspielsucht zählen:
- Der Drang zu spielen ist nicht kontrollierbar.
- Die Gedanken kreisen andauernd um das Glücksspiel.
- Man vernachlässigt Verpflichtungen.
- Betroffene verwenden Lügen und begehen Straftaten zur Geldbeschaffung.
- Es wird versucht, Verluste mit erneutem Glücksspiel auszugleichen.
- Versuche, das Glücksspiel aufzugeben, scheitern.
- Man neigt zu Stimmungsschwankungen und plötzlichen Wutausbrüchen.
- Betroffene hoffen, dass andere Personen ihnen Geld zur Verfügung stellen.
Die Kriterien weisen nach der Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-IV) auf die Spielsucht hin. Wenn demnach fünf oder mehr jener Punkte auf Betroffene anzuwenden sind, sollten diese sich unbedingt ärztliche Hilfe und Beratung holen. Denn Online-Tests zur Selbstdiagnose können niemals das Angebot einer fachlichen Beratungsstelle ersetzen.
Informationen zur Glücksspielsucht sowie Kontakt oder Links zu Hilfs- und Beratungsangeboten gibt es online auf den folgenden Seiten: