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Wie finde ich einen Therapieplatz?

Mentale Gesundheit

Wie finde ich einen Therapieplatz?

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    Die Suche nach dem passenden Therapieplatz kostet viel Geduld und Energie. Trotzdem lohnt es sich, dranzubleiben.
    Die Suche nach dem passenden Therapieplatz kostet viel Geduld und Energie. Trotzdem lohnt es sich, dranzubleiben. Foto: zinkevych, stock.adobe.com

    Es ist ein Prozess, der sich für viele Menschen als sehr nervenaufreibend gestaltet: Die Suche nach dem Therapieplatz. Dieser Schritt kostet nicht nur viel Überwindung, sondern kann sich über mehrere Monate hinziehen, denn Therapieplätze sind heiß begehrt. Viele wissen oft nicht so recht, wo sie überhaupt mit der Suche nach den passenden Therapeut:innen anfangen sollen. Das Wichtigste dabei: Nicht den Mut verlieren! Mit der richtigen Vorgehensweise findet sich der passende Therapieplatz oft schneller als gedacht. 

    Erster Schritt: Termin ausmachen 

    Die erste Hürde, die es zu überwinden gilt, ist das Ausmachen des Erstgesprächs. Dafür ist keine Überweisung der Hausarztpraxis nötig – wer sich nach Therapeut:innen umschaut, kann eigenhändig auf die Suche gehen. Es kann allerdings hilfreich sein, hausärztliche Beratung zu beanspruchen, denn so kann möglicherweise direkt an einen freien Therapieplatz verwiesen werden. Wer auf eigene Faust auf die Suche gehen möchte, findet die Kontaktdaten in der Regel im Internet. Das breit gefächerte Angebot auf Google kann jedoch auch überfordern. Deshalb sind spezielle Portale wie Therapie.de eine bessere Anlaufstelle – diese Suchmaschinen filtern sowohl basierend auf dem Umkreis als auch der gewünschten Therapie-Art.  

    Auch Beratungsangebote für Studierende oder Ambulanzen in Kliniken und Hochschulen bieten Hilfe bei der Suche an. Wer nicht recht weiß, welche Art der Therapie sich am besten eignet, kann sich an Online-Therapie-Angebote wenden. Hier besteht auch die Option, bereits eine erste Einschätzung der Diagnose zu erhalten. Aber Vorsicht: Hierbei handelt es sich lediglich um Vermutungen, die das Gespräch mit Therapeut:innen nicht ersetzen. 

    Vom Erstgespräch zum Therapieplatz 

    Ist erst einmal der Termin für ein Erstgespräch ausgemacht, ist die Suche nach dem Therapieplatz trotzdem noch nicht zu Ende. Denn ein Erstgespräch dient zunächst einmal dazu, organisatorische Fragen zu klären: Wie lange wird die Therapie dauern? Ist eine regelmäßige Terminfindung überhaupt möglich? Wie werden die Sitzungen ablaufen? Was erhoffen sich die Patient:innen von der Therapie? Ist der/die Therapeut:in überhaupt passend? Letzteres lässt sich oft nicht innerhalb eines kurzen Gesprächs feststellen. Deswegen gibt es zwei bis vier Probesitzungen, bevor die Therapie richtig losgeht. 

    Wichtig ist auch, sich zu vergewissern, ob die Krankenkasse die Kosten übernehmen wird. Bei einer Ersttherapie ist das üblicherweise der Fall. Hierfür muss allerdings erst einmal ein Antrag gestellt werden. Dieser beinhaltet auch den sogenannten Konsiliarbericht, in dem die zuständige Hausarztpraxis bestätigt, dass die Beschwerden psychischer und nicht körperlicher Natur sind. Erst, wenn dieser Antrag von der Krankenkasse genehmigt wurde, kann die Therapie offiziell beginnen. 

    Was tun in dringenden Fällen? 

    Bis es mit der Suche nach dem Therapieplatz wirklich vorangeht, können manchmal mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen. Brauchen Betroffene akute Hilfe, können sie jedoch nicht so lange warten. In solchen dringenden Fällen können sie sich an die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung wenden. Sie kann bei Notfällen häufig schon innerhalb weniger Wochen ein Erstgespräch arrangieren. Auch Krisenhotlines bieten in psychischen Ernstfällen akute Hilfe an. Das überregionale Krisentelefon Deutschland ist rund um die Uhr erreichbar. Insbesondere Kinder und Jugendliche können sich an die Nummer gegen Kummer wenden. 

    Therapieplatz gesucht? Dranbleiben! 

    Bei der Suche nach dem Therapieplatz zahlt sich vor allem eines aus: Geduld. Wer am Ball bleibt und sich nicht durch Absagen entmutigen lässt, hat deutlich höhere Chancen, schnell fündig zu werden. Hilfreich ist es außerdem, sich ein konkretes System bei der Suche zu überlegen. Sich eine eigene Liste mit Kontaktdaten von Therapeut:innen im Umfeld zu erstellen, kann sich auszahlen. Das Finden und Nutzen von Connections kann sich ebenfalls lohnen: Vielleicht haben Freund:innen oder Bekannte bereits einen Therapieplatz und können eine Praxis weiterempfehlen. Überbrückungsangebote wie Selbsthilfegruppen können die Wartezeit ein wenig erleichtern und für zusätzliche Unterstützung sorgen. Das Allerwichtigste: Nicht aufgeben. 

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