Immer mehr Erwachsene praktizieren Yoga. Doch für Kinder ist Yoga ebenso wohltuend und kann bei der Bewältigung des Alltags unterstützend wirken. Heike Farkas ist Inhaberin des Integral Yoga Zentrums in Bobingen bei Augsburg. Sie unterrichtet nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendlich im Yoga.
Die Yogalehrerin hält Kinderyoga aktuell für so wichtig wie nie zuvor. Das läge vor allem an der Reizüberflutung, die in den letzten Jahren zugenommen hat. Auch Leistungsdruck, ständige Bewertung von außen und zerrüttete Familien würden die Kinder beschäftigen.
Vorteile für die Entwicklung: Darum sollten Kinder Yoga machen
Es gibt unzählige Gründe, warum Kinder Yoga üben sollten. Beispielsweise lernen die Kinder in einer Yogastunde bei Farkas, respektvoll und achtsam mit sich selbst, mit anderen, den Tieren und der Natur umzugehen. „Beim Yoga kommen die Kinder zur Ruhe, denn da gibt es keine Ablenkung durch Handys, höchstens schöne Klänge und sie erfahren, wer sie wirklich sind“, erzählt Farkas. Zudem bewegen sich Kinder heutzutage weniger und können beim Yoga ihren Körper anders wahrnehmen – ganz ohne Leistungsdruck: „Denn im Yoga ist nicht der der Beste, der sich am meisten verrenken kann, sondern der, der am glücklichsten ist.“
Die Yogalehrerin berichtet aus ihrer Erfahrung, dass Kinder, die Yoga machen, davon im Alltag profitieren. „Sie gehen mit viel mehr Ruhe, Gelassenheit und Konzentration an ihre Aufgaben ran. Sie sind nicht so verloren in einer Welt, die wenig Konstantes bietet. Und sie erfahren, dass sie viel mehr sind als ihr Körper, ihr Aussehen und die Bewertung von außen“, erzählt Farkas.
{element0}
So ist eine Yogastunde für Kinder aufgebaut
„Mir ist es wichtig, dass die Kinder sich mit der unendlichen kosmischen Energie verbinden und ihre Wirkung spüren lernen“, erzählt Farkas. Eine Yogastunde für Kinder ist sehr spielerisch aufgebaut.
- Singen: Oft beginnt eine Kinderyogastunde im Integral Yoga Zentrum in Bobingen mit Gesang.
- Philosophieren: Anschließend tauschen sich die Kinder mit Farkas in der Gruppe aus. Sie können auf Fragen antworten, erzählen und werden zum Nachdenken angeregt.
- Spielerische Aufwärm-Übung: Neben dem Yoga ist auch ein Wahrnehmungs- oder Rhythmusspiel Bestandteil einer Yogastunde für Kinder.
- Yogastellungen: Fast jede Yogaübung ist für Kinder geeignet.
- Traumreise: Statt dem Shavasana, wie die Schlussentspannung im Yoga für Erwachsene genannt wird, werden die Kinder in einer Geschichte auf eine Traumreise mitgenommen. „Dabei liegen die Kinder ruhig da, eingekuschelt in eine Decke. Ich spiele wohltuende Musik und führe die Kinder durch eine Traumreise“, berichtet Farkas.
- Singen: „Zum Abschluss der Yogastunde singen wir noch ein Friedens-Mantra“, erzählt die Yogalehrerin.
Was ist eigentlich Kundalini-Yoga? Hier gibt es mehr Infos über diesen Yoga-Stil.
Alter & Behinderung – für welche Kinder eignet sich Yoga?
„Yoga ist für alle Kinder geeignet, auch für Kinder mit Behinderung“, betont die Yogalehrerin. „Jede und jeder – auch im Rollstuhl – kann Yoga praktizieren. Wenn der Körper kein Yoga machen kann, kann man dennoch singen, philosophieren, atmen, die Stellungen visualisieren und so am Yoga teilhaben.“ Bereits ab vier Jahren können Kinder bei Farkas Yoga machen.
„Für mich ist das Wichtigste beim Kinderyoga, dass die Kinder sich angenommen, behütet und wohlfühlen, dass sie Spaß haben und dass sie richtig gerne wieder kommen“, betont die Yogalehrerin.
Hier gibt es mehr Infos über das Integral Yoga Zentrum in Bobingen, wo Heike Farkas Kinderyoga anbietet.
Viele Menschen beginnen mit dem Yoga wegen Rückenschmerzen, mehr Tipps dazu gibt es hier.