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Gestörte Darmflora? Der Stuhlgang verrät es uns!

Darmflora

Gestörte Darmflora? Der Stuhlgang verrät es uns!

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    Friederike Carlsson ist Ernährungsexpertin. Sie erklärt wie wir an unserem Stuhlgang feststellen, ob die Darmflora gestört ist.
    Friederike Carlsson ist Ernährungsexpertin. Sie erklärt wie wir an unserem Stuhlgang feststellen, ob die Darmflora gestört ist.

    Die wenigsten sprechen gerne über ihren Stuhlgang. Dabei verrät er uns, ob unsere Darmflora intakt ist und auch welche Lebensmittel uns gut tun. Friederike Carlsson ist Gesundheitstrainerin für Ernährung und ärztlich geprüfte Fastenleiterin in Affing bei Augsburg. Als Expertin weiß sie, warum Heilfasten den Darm regenerieren lässt und wie wir herausfinden welche Lebensmittel wir vertragen.

    Erholung für den Darm

    Viele kennen es: Durchfall, Blähungen und Bauchweh nach dem Essen. Das kann an einer gestörten Darmflora bzw. Mikrobiota liegen. Da kann eine Pause für den Darm nicht schaden. Möglich ist das mit Heilfasten. Denn Fasten ist die Erholungsphase für den Darm. Friederike Carlsson ist Fastenleiterin nach der Buchinger Methode. „Da nimmt man nur Wasser, Tee, Brühe und Saft zu sich“, erklärt sie. Am Anfang einer Fastenwoche beginnt man immer mit der Darmentleerung von oben nach unten. In der Regel geschieht das mit Glauber- oder Bittersalz. „Dadurch legt man im Prinzip den Magen-Darm-Trakt still“, weiß die Expertin. So verspüren die Fastenden in der Regel auch keinen Hunger, denn der Magen und der Darm hören auf zu arbeiten. Die Hauptenergie vom Körper wird normalerweise für die Verdauung verwendet. „Jetzt wo der Magen-Darm Pause hat, kann sich der Körper dann um andere Baustellen kümmern“, führt sie weiter aus. So kann der Darm regenerieren. „Die Zellen können sich erneuern und die guten Darmbakterien vermehren.“

    Alles auf null: Die Darmreinigung

    Beim Heilfasten helfe man aber ebenfalls dem Enddarm bei den Reinigungsprozessen. Auch während des Fastens bleibt der Körper im Stoffwechsel, sonst funktioniert er nicht. „Er ist dann in dem speziellen Fastenstoffwechsel“, erklärt die Fastenleiterin weiter. „Dabei entstehen Stoffwechselprodukte, die im Darm landen, da der Körper in dieser Phase entgiftet und in der Zellerneuerung ist.“ Hierbei kommt es dann zu einem Thema, vor dem viele beim Fasten zurückschrecken: Die Wassereinläufe. Bei einem Einlauf leitet man Flüssigkeit, zum Beispiel warmes Wasser, über den Anus in den Darm und entleert ihn so größtenteils. „Die sind viel harmloser als man denkt“, erklärt Friederike Carlsson. „Man muss sich da einfach überwinden, weil damit hol ich wirklich viel, was nicht in den Darm gehört, heraus.“ Die natürliche Darmbewegung, die Peristaltik, steht in der Fastenzeit mehr oder weniger still und so helfen wir dem Darm bei der Entleerung. Die Wassereinläufe lindern nebenbei auch die Fastenbeschwerden. „Gutes Beispiel: Haben die Leute beim Fasten Hunger, nach einem Einlauf nicht mehr. Haben die Leute Kopfschmerzen, danach nicht mehr“, erklärt Carlsson. „Da merkt man wieder, dass im Darm einfach einiges passiert.“

    Gestörte Darmflora: Hautprobleme, Allergien und Co.

    Einige unserer gesundheitlichen Probleme sitzen im Darm. Deswegen profitiert unser Körper vom Fasten. „Wenn ich mit dem Fasten etwas bewirken möchte und ich merke es tut mir gut, warum dann nicht zwei Mal Jahr machen?“, sagt Friederike Carlsson. Denn dadurch können wir vieles verbessern: Hautprobleme, Allergien und das Immunsystem: All das sitzt im Darm. „Wenn die Darmflora an der Stelle stimmt, kann ich damit schon sehr viel für den gesamten Körper auswirken.“ Hier gibt es eine Kurzanleitung von Friederike Carlsson, wie man nach Dr. Buchinger fastet. Denn wer seinem Darm etwas Gutes tun möchtet, sollte ihm regelmäßig eine Pause gönnen.

    Zu Darmgesundheit gehört Entspannung

    Stress schadet der Darmflora. Und das bekommen wir schnell zu spüren. Jeder kennt die Situation: Eine wichtige Prüfung oder Präsentation steht an und man bekommt Bauchschmerzen oder Durchfall. In anderen Stresssituationen wiederum kommt es zur Verstopfung. „Das liegt am Vagus-Nerv, der die Darm-Hirn Achse bildet. Wenn ich Stress habe, kann sich die Darmflora, also das Mikrobiom, in wenigen Stunden negativ verändern“, sagt Carlsson. Dann kommt es zu Durchfall oder Verstopfung. „Deshalb gehört zu einer guten Darmgesundheit auch immer Entspannung dazu. Vor dem Essen tief ein und auszuatmen und bewusst zu kauen kann viel helfen.“ Auch langsames Kauen beruhigt die Darmflora und erleichtert Magen und Darm die Arbeit. „Wenn man mal bewusst kaut, sich Zeit für das Essen nimmt und tief ein und ausatmet, merkt man doch wie sich alles beruhigt und der Magen-Darm-Trakt das Essen viel leichter aufnehmen kann“, führt die Ernährungsexpertin weiter aus.

    Stuhlgang bei einer gestörten Darmflora

    Zwar wollen die meisten nicht darüber reden, aber an ihm erkennt man, ob die Darmflora gestört ist oder nicht: Der Stuhlgang. „Menschen, die viele Ballaststoffe essen, brauchen kein oder nur ein Blatt Toilettenpapier“, sagt Carlsson. Wer einen zu harten oder weichen Stuhl habe, solle auf Ballaststoffe in der Ernährung achten, denn die meisten würden davon zu wenig essen. „Das sollten am Tag schon 30 bis 40 Gramm sein. Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind die besten Ballaststoffbringer.“ Der Stuhl verrät uns auch welche Lebensmittel wir vertagen. "Es sind zirka 20 bis 28 Stunden, bis das Essen verdaut ist. Wenn man also Bauchweh, Blähungen und Durchfall bekommt, sollte man sich fragen: „Was ich habe vor 20 Stunden gegessen? Und das ruhig auch mal aufschreiben", gibt die Ernährungsexpertin als Tipp. Die Lebensmittel, die zu Beschwerden oder verändertem Stuhl führen dann lieber weglassen. „Denn es gibt auch Bestandteile in Gemüse, die manche nicht vertragen. Die Schwarzwurzeln zum Beispiel, die haben zwar sehr viele Ballaststoffe, aber auch Inulin. Das führt bei manchen zu Blähungen. Wenn ich das weiß, kann ich das einfach weglassen. Da muss man sich eben ein bisschen ausprobieren.“

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