Schockierende Zahlen, die für sich sprechen und hinter denen viel Leid und schlimme Schicksale stecken: „Pro Jahr erleiden allein in Deutschland 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Dabei sind etwa 60 Prozent der Betroffenen langfristig auf Therapien, Hilfsmittel und Pflege angewiesen“, berichtet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Diese hat daher den Aktionstag ins Leben gerufen. „Denn rund 70 Prozent der Schlaganfälle wären vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil und die Behandlung von Risikofaktoren“, erläutert Nadine Hunting, Präventionsexpertin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Aber vielen seien diese Risikofaktoren zu wenig bekannt.
Ungünstige Cholesterinwerte verdoppeln Schlaganfallrisiko
Eines dieser zu wenig beachteten Risiken sind ungünstige Cholesterinwerte. Nachdem sie keine Schmerzen verursachen, werden sie oft lange nicht bemerkt. „Dabei verdoppeln sie das Risiko für einen Schlaganfall. Der erhöhte Cholesterinwert ist ein Hinweis, dass im Stoffwechsel etwas nicht stimmt.
Gefahr der Gefäßverkalkung durch erhöhtes Cholesterin
Andererseits benötigt der Körper den Naturstoff Cholesterin, da dieses Lipid (Fett) unter anderem wichtiger Bestandteil der äußeren Umhüllung unserer Zellen, der Zellmembran ist. Dabei kommt es vor allem auf das LDL-Cholesterin an. Wenn dieses auf Dauer in erhöhter Menge im Blut zirkuliert, lagert es sich an den Gefäßwänden ab. Das kann zu ernsthaften Gesundheitsschäden durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkungen, im Volksmund Arterienverkalkung), letztendlich zu einem Gefäßverschluss führen, und dadurch zu einem steigenden Risiko für
- Durchblutungsstörungen,
- Herzinfarkt und
- Schlaganfall.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat eine Studie gemacht, an der mehr als 7000 Mitarbeitende deutscher Unternehmen und Behörden teilnahmen. Dabei war ein Ergebnis besonders deutlich: 45 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten kritische Cholesterinwerte. „Das waren häufig jüngere Frauen, die sonst unauffällig waren und von ihren Werten überrascht wurden“, erklärt Hunting.
Erhöhter Cholesterinspiegel oft genetisch bedingt
Bei einem erhöhten Cholesterinspiegel spielen oft die Gene eine Rolle. Doch trotz genetischer Vorbelastung ist ein gesunder Lebensstil mit entsprechender vielseitiger Ernährung, körperliche Aktivität und möglichst wenig Stress grundlegend für die Behandlung eines zu hohen Cholesterinspiegels und anderer Risikofaktoren.
Studie zeigt, dass gesunder Lebensstil sich lohnt
Die Ergebnisse einer Studie aus den USA unterstreichen, dass ein gesunder Lebensstil sich lohnt. Professorin Myriam Fornage vom Health Science Center Houston führte zusammen mit einer Arbeitsgruppe eine Langzeitbeobachtung mit mehr als 11.000 Teilnehmenden durch. Hierbei zeigte sich, dass viele der Probandinnen und Probanden ihr Schlaganfall-Risiko trotz erblicher Vorbelastung durch einen entsprechenden Lebensstil deutlich senken konnten.
Ganz entscheidend dafür waren sieben beeinflussbare Faktoren:
- Blutdruck,
- Blutzucker,
- Gesamtcholesterin,
- Ernährung,
- Rauchen und
- das Körpergewicht.
Richtig eingestellt, konnten die Teilnehmenden den Effekt eines hohen genetischen Risikos minimieren. Sie gewannen dadurch bis zu sechs Lebensjahre ohne Schlaganfall.
Cholesterinwerte frühzeitig messen lassen
Die Stiftung legt es daher allen sehr ans Herz, ihre Cholesterinwerte regelmäßig und schon frühzeitig prüfen zu lassen. Vor allem dann, wenn in der Familie schon Herzinfarkte und/ oder Schlaganfälle aufgetreten sind. Übrigens: Eine erste Messung des Gesamtcholesterins bieten viele Apotheken an, sie ist so recht einfach möglich.
Mehr Infos unter:
Internet: www.schlaganfall-hilfe.de
facebook.com/schlaganfallhilfe
twitter.com/schlaganfall_dt
Oder lesen Sie dazu auch: https://www.intersana.de/medizin/schlaganfall-was-ist-das-und-l%C3%A4sst-sich-vorbeugen_arid-1396.html