Fettige Haut, Unreinheiten und Rötungen: Ob Pubertät oder nicht, so kennt es doch jeder. Was viele jedoch nicht wissen? Die Haut lässt Rückschlüsse über den Zustand des Darmes zu und auch Hautkrankheiten lassen sich auf Darmprobleme zurückführen. Von Nerven und Gefäßen durchzogen sind beide Organe über das Immunsystem miteinander verbunden. So verrät oft nur ein kurzer Blick ins Gesicht, um herauszufinden, ob jemand ungesund gegessen, zu wenig geschlafen oder viel geraucht hat. Das Hautbild erscheint dann blass, fahl, ausgelaugt, neigt zu Pickeln oder ist trocken und angespannt.
Was verrät die Haut über den Darm?
Doch nicht nur die Spuren unseres Alltags und der eigenen Gewohnheiten lassen sich auf der Haut finden, sondern auch der Zustand des Darms zeigt sich auf der Haut. Diese Korrelation zeigt sich beispielsweise bei vielen Patient:innen mit Hauterkrankungen, bei denen Veränderungen der Darmflora und der Darmbarriere festgestellt wurden. Zusätzlich kommt es zu Wechselwirkungen mit der Psyche, die sich ebenfalls im Hautbild widerspiegelt.
In diesem Zusammenhang sprechen Wissenschaftler:innen sogar von einer möglichen „Darm-Hirn-Haut-Achse“. Damit ist die Verbindung gemeint, die zwischen der Psyche, dem Darm und der Haut vermutet wird. Demzufolge kommt es bei Hautproblemen zu einer Reaktionskette: Die Darmflora wird negativ beeinflusst durch psychische Fakturen, wie Stress, woraufhin die Darmbarriere schwächer wird. So gelangen mehr Fremdstoffe und Keime in das Organ, die wiederum Hautprobleme auslösen und die Haut schneller altern lassen. Im schlimmsten Fall belasten diese Unreinheiten wiederum die Psyche und Betroffene finden sich in einem Teufelskreis.
Auch Hauterkrankungen können mit dem Darm zusammenhängen
Schon gewusst? Hauterkrankungen stehen oftmals in Verbindung mit Veränderungen der natürlichen Darmflora. Bei Patient:innen mit chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte oftmals ein Ungleichgewicht der Darmflora besteht. Diese sogenannte Dysbiose wird häufig durch Antibiotika ausgelöst.
Bei Neurodermitis zum Beispiel, handelt es sich um eine Fehlreaktion des Immunsystems, wobei diese sich – ähnlich wie bei einer Allergie - gegen harmlose Fremdstoffe richtet. Oft besteht außerdem eine genetische Veranlagung. Der Ausbruch der Hautkrankheit hängt allerdings nicht nur damit, sondern offenbar auch von unserer Darmflora ab. Nachdem Forscher:innen die Darmgesundheit von Babys untersucht haben, stellte sich heraus, dass den Neurodermitiker:innen es bereits in den ersten Lebensmonaten an „guten“ Darmbakterien fehlte. Anstelle dieser breiteten sich in ihrem Darm schon früh „schlechte“ Keime wie Clostridien, Escherichia Coli und Staphylokokken aus. (Quelle: Paracelsus.de)
Bei Patient:innen, deren Hautbild Akne aufweist, ist die Darmflora ebenfalls in vielen Fällen verändert –zum Beispiel lassen sich weniger gute Laktobazillen in ihrem Darm finden als bei Menschen mit gesunder Haut.