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Keine Angst vor Insulin: Schulungen bereiten auf die Therapie bei Diabetes vor

Behandlung von Diabetes

Keine Angst vor Insulin: Schulungen bereiten auf die Therapie bei Diabetes vor

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    Wer sich aufgrund von Diabetes Insulin spritzen muss, bekommt in einer Schulung das Wichtigste gezeigt.
    Wer sich aufgrund von Diabetes Insulin spritzen muss, bekommt in einer Schulung das Wichtigste gezeigt. Foto: Krakenimages.com, stock.adobe.com

    Jedes Jahr erhalten Hunderttausende Menschen in Deutschland die Diagnose Diabetes. Bei vielen verbessert eine Verhaltensänderung mit einer ausgewogenen Ernährung und mehr Bewegung den Blutzucker. Andere benötigen blutzuckersenkende Medikamente. Weil diese oft nicht ausreichen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem die Tabletten durch Insulin ergänzt und/oder ersetzt werden müssen.

    Dabei kommt es auf den Typ von Diabetes an. Es gibt:

    • Typ 1
    • Typ 2

    Bei Ersterem besteht die Behandlung in jedem Fall in der Insulintherapie. Bei Typ 2 gibt es inzwischen auch viele Möglichkeiten, nicht mit Insulin zu behandeln.

    Unsere Ernährungsempfehlungen für Typ 2-Diabetes finden Sie hier.

    Insulin bei Diabetes: Wann muss ich mich spritzen?

    Und wenn es doch sein muss? Bei vielen Patientinnen und Patienten ruft die Vorstellung, sich mehrmals täglich den Blutzucker zu messen und die darauf abgestimmte Dosis des Insulins zu spritzen, ein Gefühl von Unsicherheit und Sorgen hervor. Anfangs kann es unbehaglich und abschreckend sein, ja. Umso wichtiger ist in allen Phasen der Erkrankung die professionelle Begleitung durch das behandelnde Team. So kann die Umstellung auch ohne Krankenhausaufenthalt gelingen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die sorgfältige Vorbereitung und Schulung durch Diabetesberaterinnen und -berater.

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    Foto: ratmaner

    Die Patientinnen und Patienten kommen in der Regel vordiagnostiziert mit einem hohen Zucker. Dann machen die Ärztinnen und Ärzte verschiedene Blutabnahmen. Es kommt darauf an, wie hoch der Zucker und die Stoffwechselentgleisung im Augenblick sind. „In aller Regel haben wir es mit Patientinnen und Patienten zu tun, deren Diagnose bereits länger zurückliegt und die daher viel Wissen mitbringen“, erklärt Dr. rer. medic. Nicola Haller, Vorsitzende des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. Bei der Umstellung auf eine Insulintherapie ist eine systematische Schulung unerlässlich, um dem Management der Krankheit mit Insulingaben gerecht zu werden.

    Diabetologin aus Bäumenheim erklärt: So läuft die Insulinschulung ab

    Die Umstellung auf die Insulintherapie ist mit engmaschiger Begleitung durch das behandelnde Team ambulant in der Praxis unproblematisch und mit vielen Vorteilen für den Alltag behaftet. Im Medizinischen Versorgungszentrum in Asbach-Bäumenheim gibt es unterschiedliche Schulungsprogramme: Welche für Typ 1- und Typ 2-Diabetiker, für Leute, die Insulin brauchen oder auch nicht, für welche mit Insulinpumpe, Gruppen-, bei Bedarf natürlich auch Einzelschulungen und so weiter. Es werden homogene Gruppen mit ähnlichen Bedürfnissen gebildet, sodass es Betroffenen leichter fällt, Gleichgesinnte kennenzulernen. „Die Schulung bereitet Patienten für den Umgang mit Insulin im Alltag vor und dient dem Austausch mit anderen Betroffenen“, erklärt Andrea Hartl, Diabetologin im Medizinischen Versorgungszentrum in Asbach-Bäumenheim im Landkreis Donau-Ries.

    Eine Schulung bereitet Diabetiker auf die Therapie mit Insulin vor

    Die Schulungen finden dann einmal in der Woche über etwa 12 Stunden, also 12 Wochen, statt. Es gibt einiges, das die Patientinnen und Patienten lernen müssen.

    Dazu gehört zum Beispiel:

    • Wie messe ich selbst meinen Zucker?
    • Wie funktioniert die Technik vom Messgerät?
    • Wie wirkt das Insulin überhaupt?
    • Welche verschiedenen Insulinarten gibt es?
    • Wie lagere ich die Materialien?
    • Was mache ich bei einer Unterzuckerung?
    • Wie kann ich meine Therapie steuern?

    Worauf Patienten mit Diabetes achten sollten

    Darüber hinaus zählen die Therapieanpassung in besonderen Situationen – wie bei zusätzlicher Bewegung durch Sport oder bei Krankheit – und das Verhältnis der Kohlenhydrate zur Insulindosis zu den Lerninhalten. Außerdem wird man natürlich über Folgeerkrankungen aufgeklärt. „Sowohl der behandelnde Arzt, die behandelnde Ärztin als auch die Diabetesberaterin müssen ausführliche Gespräche einplanen, um wohlwollend zu informieren, aufzuklären und zu beraten“, betont Haller.

    Doch sie ergänzt: „Jeder Körper reagiert anders.“ Das sollte aber nicht gleich zu Frustrationen führen. Die Diabetestherapie bietet heute so viele Möglichkeiten, um auf die individuelle Situation im Alltag zu reagieren. Meist kommen Patientinnen und Patienten schnell mit der neuen Therapie zurecht und empfinden sie mit ein wenig Übung als unkompliziert. (mit pm)

    Mehr über die Krankheit und ihre Behandlungsmethoden erfahren Sie hier.

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