Da ist man einmal kurz unachtsam und beißt kurzerhand in einen Müsliriegel, schon spürt man die Folgen. Der Blick auf die Zutaten verrät das Problem: In dem eigentlichen Schokoriegel sind Nüsse verarbeitet – für Menschen, die an einer Nussallergie leiden, führt das zu gesundheitlichen Problemen.
Wer über seine Nussallergie Bescheid weiß, würde wahrscheinlich niemals ohne einen prüfenden Blick einfach in etwas reinbeißen. Denn bei Allergikern können die Schalenfrüchte gravierende Symptome hervorrufen, die im schlimmsten Fall schwerwiegende Folgen haben und sogar zu einem Kreislaufkollaps führen können.
Was ist eine Nussallergie?
Eine Nussallergie wird durch eine Abwehrreaktion des Immunsystems ausgelöst. Das liegt daran, dass Nüsse Eiweißstoffe enthalten, die bei Allergikern zu körperlichen Reaktionen führen können.
Folgende Nüsse können Allergien auslösen:
- Haselnüsse
- Walnüsse
- Cashewnüsse
- Pekannüsse
- Macadamianüsse
- Mandeln
- Pistazien
- Erdnüsse
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Die Nussunverträglichkeit zählt zu den häufigsten Allergien. Rund 1,4 Prozent der europäischen Bevölkerung leiden laut wissenschaftlichen Studien unter einer Nussallergie. Betroffen sind sowohl Erwachsene als auch Kinder.
Da Nüsse in zahlreichen Lebensmitteln verarbeitet sind, müssen sich Allergiker nicht nur vor der puren Nuss in Acht nehmen. Häufige Lebensmittel in denen Nüsse verarbeitet werden, sind:
- Wurstwaren
- Marzipan
- Würzmittel
- Pesto
- Pudding
- Eis
- Backwaren
- Joghurt
- Käse
- Brotaufstriche
- Nougat
- Getränke wie Likör
Die Liste könnte noch weitaus länger geführt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, ganz genau die Zutatenliste der jeweiligen Lebensmittel zu kontrollieren.
Welche Symptome treten bei einer Nussallergie auf?
Je nachdem wie ausgeprägt die Nussallergie ist, können die Beschwerden unterschiedlich stark auftreten. Die Symptome treten entweder direkt nach dem Verzehr auf oder zeitversetzt. Unterscheiden kann man zwei Formen der Allergie:
Sekundäre Allergie auf Nüsse
Wer bereits unter eine Pollenallergie leidet, kann laut Fachleuten eine Kreuzreaktion auf Nüsse zeigen. Diese Allergie wird als sekundäre bezeichnet und die körperlichen Reaktionen verlaufen meist milder.
Primäre Allergie auf Nüsse
Ist man direkt auf Nüsse allergisch, spricht man von der primären Allergie. Der Betroffene oder die Betroffene ist in diesem Fall gegen Allergene in Nüssen allergisch. Diese Form der Allergie äußert sich durch starke bis heftige Reaktionen.
Da die primäre Allergie seltener vorkommt als die sekundäre, verläuft für den Großteil der Betroffenen eine allergische Reaktion eher mild. Vorkommen können folgende Symptome:
Haut: Ausschlag, Juckreiz, Schwellungen an Gesicht, Augenliedern, Zunge, Händen, Füßen oder am Mund und den Ohren.
Kreislauf: Schwindel, Bewusstlosigkeit
Magen und Darm: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Atmung: Atembeschwerden, Husten
Die gefährlichste Reaktion ist der anaphylaktische Schock
Anaphylaktischer Schock – was ist das?
Die Anaphylaxie ist eine allergische Reaktion, die den ganzen Körper einnimmt. Sie beginnt mit dem Gefühl des Unbehagens und kann sich schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickeln. Auf Juckreiz, Schwellungen können Keuchatmung und Atemnot sowie Ohnmachtsanfälle folgen.
Anaphylaktische Reaktionen können nicht nur im Zusammenhang mit Nüssen auftreten, auch bei Medikamenten, Insektenstichen oder anderen Lebensmitteln wie Meeresfrüchten kann der Schock auftreten.
Tritt die Reaktion auf, benötigen die Betroffenen eine direkte Notfallbehandlung. Meist führen Menschen, die über ihre Allergie Bescheid wissen, eine Adrenalin-Fertigspritze mit, die im Fall eines Schocks direkt gespritzt werden muss.
Nussallergie: Wie kann man im Notfall helfen?
Bekommt man mit, dass jemand eine allergische Reaktion hat, ist es wichtig richtig zu reagieren. Vor allen anderen Hilfeleistungen ist es notwendig einen Notarzt zu rufen. Im Anschluss kann man die Person, falls sie ansprechbar ist, fragen, ob sie ein Notfallset bei sich hat. Meist enthält dieses Set auch einen Allergiepass, in dem die Anwendung erklärt wird. Ist kein Notfallset vorhanden, hilft es die Person zu beruhigen und bei möglichen Symptomen zu unterstützen.