Die Verpackung der Hot-Chip-Challenge sieht aus wie ein Sarg und enthält einen einzigen extrem scharfen Tortilla-Chip. Auch Latexhandschuhe zum Anfassen werden mitgeliefert. Vor allem im Internet sind die Hot Chips wegen ihrer extremen Schärfe ein Phänomen, das sich als Challenge in den sozialen Medien, wie TikTok & Co. verbreitet. Teilnehmer:innen der Challenge werden dazu angehalten ihre Reaktion auf die Schärfe zu filmen und ins Netz zu stellen. Gewürzt sind die Chips mit der schärfsten Chili-Sorte der Welt, der Carolina Reaper, die auf einer Scoville-Skala 2.200.000 SHU (Scoville Units) erreicht. Das ist 400-mal schärfer als Tabasco und 8.000-mal schärfer als eine Peperoni.
Das beinhaltet die Challenge
Die sogenannte "Hot-Chip-Challenge" ist zurzeit bei Jugendlichen ein Trend, befeuert von den Sozialen Medien. Nach Zwischenfällen, Notarzteinsätzen und Lebensmittelwarnungen jedoch dürfen Supermärkte in Baden-Württemberg das Produkt bereits nicht mehr verkaufen. Auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nahm die Chips aus dem Verkauf. Auch die Stadt Hannover hat in mehr als 140 Betrieben rund 400 Packungen extrem scharfe Tortilla-Chips beschlagnahmen lassen - wegen akuter Gesundheitsgefahr. Das Niedersächsische Verbraucherschutzministerium forderte die Behörden in Niedersachsen bereits am Freitag auf, die Produkte aus dem Verkehr zu nehmen.
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Weshalb die Hot-Chip-Challenge so gefährlich ist
Die tschechische Herstellerfirma hat in der Vergangenheit immer wieder beteuert, es würde alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Mittlerweile liefert der Hersteller das umstrittene Produkt nicht mehr nach Deutschland. Andere Produkte seien aber nicht von dem Ausfuhrstopp betroffen. Mehrere Chargen der Chips waren in Deutschland bereits wegen Gesundheitsgefahren zurückgerufen worden. Besonders wegen der unvorhersehbaren Schärfe und der unberechenbaren körperlichen Reaktion ist die Hot-Chip-Challenge so gefährlich.
Wie wirkt Capsaicin?
In dem Produkt »Hot Chip Challenge« seien stark schwankende und teilweise drastisch hohe Gehalte an Capsaicin festgestellt worden, heißt es in einer Warnung, die auf dem Verbraucherportal des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht wurde. Der Stoff stammt aus Chilischoten.
Capsaicin gehört zur chemischen Gruppe der Alkaloide und wird aus dem Nachtschattengewächs Capsicum, einer Paprikasorte, gewonnen. Es zählt zu den schärfsten Substanzen der Welt. In einem medizinischen Kontext wird es als Pflaster und Salbe gegen Nervenschmerzen, Muskelprobleme und Durchblutungsstörungen genutzt. Dabei macht man sich die lokal durchblutungsfördernde und wärmende Wirkung zu Nutze.
Mehrere Kinder landeten nach der gefährlichen Hot-Chip-Challenge im Krankenhaus
Das Verbraucherschutzministerium stuft keine Charge des Produkts als sicher ein. Es warnte bereits vor einigen Wochen vor dem Verzehr der extrem scharfen Chips. Der hohe Schärfegrad kann den Angaben zufolge Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck und gereizte Schleimhäute verursachen. Die extreme Schärfe der Chips führte bereits bundesweit in zahlreichen Fällen dazu, dass Krankenhäuser Kinder und Jugendliche behandeln mussten.