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Wandern: So beugt man Blasen vor

Wandern

Wandern: So beugt man Blasen vor

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    Wandern: So beugt man Blasen vor
    Wandern: So beugt man Blasen vor

    Sonnenverwöhnte Tage im Herbst sind ein Geschenk des Himmels.  Was liegt also näher als auf eine Tour zu gehen, am besten in die Berge. Der Fuß ist dann das wichtigste Werkzeug. Damit man unbeschwert  zur Wanderung starten kann, sollte man einiges beachten, damit die Füße blasenfrei bleiben und gut durchhalten.

    Wie entstehen Blasen am Fuß?

    Druckstellen und Blasen entstehen meist im System Fuß, Socken und Schuh. Sie werden durch so genannte Scherkräfte (Kraft, deren Wirkungsrichtung parallel zu einer Fläche liegt) verursacht. Die Füße sind beim Wandern ständig in Bewegung. Dabei wechseln sich Quer- und Längsbewegungen im Schuh ab. Es kommt beispielsweise zu Reibung, weil sich Haut und Socken gegeneinander bewegen. Durch die Scherkräfte verschieben sich jedoch auch die verschiedenen Hautschichten gegeneinander, was dazu führt, dass sie sich voneinander ablösen oder sogar zerreißen. Oft entsteht auch ein Hohlraum, der sich mit Wasser füllt: eine Blase. Sobald der Fuß und damit seine Knochen beim Laufen im Schuh etwas Spiel haben und hin und her rutschen, können sie entstehen. Kommt dann noch dazu, dass der Socken durch Schwitzen feucht wird, klebt die Oberhaut regelrecht an diesem fest. Das kann wiederum dazu führen, dass es zu Zerreißungen zwischen den anderen Hautschichten kommt.

    Es ist deshalb vor allem wichtig, die Reibung auf der Hautoberfläche zu reduzieren. So werden Scherkräfte minimiert, die zwischen der Hautoberfläche und dem Fußknochen das Zwischengewebe belasten. Gut ist es daher, seine Füße vorzubereiten, indem man sie langsam an längere Wanderungen gewöhnt. Das kann man etwa, durch regelmäßige kurze Spaziergänge. Wichtig ist es zudem, die Füße gut gepflegt zu halten, indem man Hornhaut entfernt und Nägel schneidet.

    Hautschutz gegen Blasen auftragen

    Prävention gegen wunde Füße kann man zunächst am Fuß selbst leisten und auf gefährdete Stellen Hirschtalgcreme, Vaseline oder einen speziellen Hautschutz-Balsam auftragen. Es gibt Spezialprodukte, die einen trockenen und unsichtbaren Schutzfilm auf der Haut bilden, dabei aber nicht fetten und zudem keinerlei Spuren auf Bekleidung hinterlassen. Gut kann es auch sein, schon von Vornherein auf Stellen, von denen man weiß, dass sie gefährdet sind, ein Blasenpflaster aufzukleben.

    Worauf man bei den Socken fürs Wandern achten sollte

    Für’s unbeschwerte Wandern sind Socken genauso wichtig wie der Schuh. Beide sollten jedoch nicht zu eng sein. Um Blasen vorzubeugen, raten Experten dazu, entweder zwei Socken übereinander anzuziehen oder sich am besten gleich spezielle Wandersocken zu besorgen. Sie bestehen in der Regel aus einer Innen- und einer Außensocke, die mit kurzen Nähten verbunden sind. Reibung wird mit einer solchen doppellagigen Konstruktion von der Haut ferngehalten, da sie zwischen der äußeren und inneren Sockenlage sozusagen neutralisiert wird.

    Spezielle Wandersocken sind aus Materialien wie Merinowolle oder synthetischen Fasern hergestellt. Diese sind feuchtigkeitsableitend, was wichtig ist.  Feuchte Füße sollte man vermeiden. Man sollte die Füße so trocken wie möglich halten, indem man atmungsaktive Schuhe und Socken trägt. Bei Bedarf sollte man die Socken wechseln, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Baumwollsocken sind aus diesem Grund nicht geeignet, sie führen die Feuchtigkeit nicht ab. Bei den speziellen Wandersocken gibt es dagegen Modelle, bei denen eine glatte, weiche und  feuchtigkeitsabweisende (hydrophobe) Spezialfaser der inneren Lage dafür sorgt, dass die Füße trocken bleiben.  

    Die richtigen Wanderschuhe wählen

    Bei der Wahl der Wanderschuhe gilt es, darauf zu achten, dass sie gut passen und ausreichend Platz für die Zehen bieten. Sie sollten auch eine gute Dämpfung haben und Halt bieten. In sie lassen sich spezielle Klebepads direkt anbringen, die den Reibungswiderstand zwischen Schuh und Socke reduzieren. Da  diese Pads nicht auf die Haut kommen, werden Irritationen dort vermieden. Es sind dünne Aufkleber, die sich sicher in der Schuhinnenseite fixieren lassen.  

    An Stellen im Schuh, wo Druck, Scherkräfte oder auch Schäden des Innenfutters zu einer Reizung der Haut führen können, wird der Pad gezielt angebracht.  Dafür braucht man etwas Geduld, denn man sollte ihn mindestens 30 Sekunden fest andrücken. Bringt man sie zu Hause an, lässt sich die Klebekraft mit einem Fön erhöhen. Die glatte Oberfläche eines solchen Klebepads bewirkt, dass der Socken weniger an der Schuhinnenseite reibt, was Scherkräfte reduziert. So sinkt dadurch das Risiko, dass sich Blasen bilden.

    Die speziellen Klebepads sind klein und leicht. Sie lassen sich gut in den Rucksack packen und können schon bei ersten Anzeichen von Reibungsstellen als Erste Hilfe für die Füsse eingesetzt werden. Spürt man solche Stellen auf der Haut gilt: stoppen, Schuh ausziehen, Klebepad darin befestigen und weiter geht’s.

    Schuhe regelmäßig ausschütteln

    Beim Wandern geht es schnell, dass sich ein Steinchen in den Schuh verirrt. Viele bemerken lästige Fremdkörper erst spät oder gar nicht und ziehen sich dadurch am Ende eine schmerzhafte Blase zu. Deshalb sollten die Schuhe, bevor man sie anzieht, und schnürt, ausgeschüttelt werden. Am besten steckt man noch die Hand rein und fühlt, ob sich Fremdkörper im Schuh befindet.

    Wanderschuhe richtig schnüren

    Je nach Gelände und Wegstrecke ist es bei Wanderschuhen sinnvoll, die Schnürung anzupassen, denn gut geschnürt gibt es im Schuh weniger unerwünschte Bewegung. Dadurch wird zudem die Funktion des Schuhs verbessert, wenn es um die Passform beim Fußgewölbe und -ballen geht. Außerdem wird  so verhindert, dass die Zehen vorne anstoßen.

    • So sollte der Fuß ganz hinten in der Fersenkappe stehen, bevor man die Schnürsenkel festzieht.
    • Es ist wichtig, dass der Fuß nach vorne in den Schuh geschoben wird. Dann kann der vordere Schaftbereich geschnürt werden, um den Fuß richtig zu fixieren.
    • Hat man einen hohen Rist, sollten die Schnürsenkel an dieser Stelle nicht über Kreuz auf die gegenüberliegende Seite des Schuhs geschnürt werden,  sondern parallel. Dadurch  wird der Druck auf den Rist geringer.
    • Der oberste Haken bei der Schnürung sollte nicht benutzt werden, wenn es steil bergauf geht. Steigt man dagegen ab, sollte der obere Haken mitgeschnürt werden. Dadurch wird verhindert, dass der Fuß im Schuh nach vorne rutscht und die Zehen anstoßen.   Wichtig ist beim Wandern auch, auf seine Gangart zu achten. So sollte man versuchen,  eine gleichmäßige und flüssige Bewegung beizubehalten, um Reibung zu minimieren. Und man sollte regelmäßig Pausen einlegen, um die Füße auszuruhen und zu belüften.

    Beherzigt man diese Tipps, dürfte einem Wandervergnügen im Normalfall nichts mehr entgegenstehen.

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